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Uranwaffen

vgl. auch die Beiträge auf folgender Webseite

Internationale Koalition zur Ächtung von Uranwaffen (ICBUW) -  www.uranmunition.org

Was sind Waffen aus abgereichertem Uran?

Uran hat eine sehr hohe Dichte - es ist 1,7-mal schwerer als Blei - und wird deswegen zur Erhöhung der Durchschlagskraft von panzer- und bunkerbrechenden Waffen verwendet. Beim Aufprall der Uranmunition auf ein gepanzertes Ziel entzündet sich die Munition bei extrem hohen Temperaturen von 3.000 bis 5.000° C selbst und explodiert. Die Soldaten sterben dabei sofort. Es entstehen sehr feine Uranoxidaerosole in der Größe von Nano-Partikeln, die über die Atemluft, das Trinkwasser und die Nahrung in den menschlichen Körper gelangen können. Ein Nanometer entspricht einem Millionstel Millimeter! Partikel dieser Größe verteilen sich im gesamten Organismus und können sich an vielen Stellen festsetzen. Da Uran zudem als hochgiftiges Schwermetall und radioaktiv als Alphastrahler wirkt, kann das fatale Folgen für die Gesundheit der Menschen haben.

Die BBC hat von einer Studie der WHO und dem Irakischen Gesundheitsministerium zu den Raten von Geburtsmissbildungen im Irak berichtet, die eine Verbindung zwischen 2003 heftig umkämpften Gebieten und erhöhten Raten herstellt.

Dies würde Berichte von Medizinern und Krankenhäusern aus dem Irak, vor allem aus Falludscha, im Hinblick auf eine ernste Gesundheitskrise bestätigen. Allerdings ist die Veröffentlichung der Resultate seit langem überfällig.
Die International Coalition to Ban Uranium Weapons (ICBUW), der die IALANA als Mitglied angehört, hat – zusammen mit CHANGE – eine Petitionskampagne gestartet, die von der WHO eine unverzügliche Veröffentlichung fordert.

Unterzeichnen Sie bitte mit die Petition der Kinderärztin aus Falludscha!

http://www.change.org/en-GB/petitions/world-health-organisation-and-iraqi-ministry-of-health-act4iraq-and-release-birth-defect-data

Team der Autorinnen und Autoren: Angelika Claußen, Winfried Eisenberg, Xanthe Hall, Manfred Mohr, Jens-Peter Steffen und Alexander Stöcker

60 Seiten, erschienen im Dezember 2012

http://www.kurzlink.de/uranmunition

 

UN-Abstimmung befürwortet Vorsorgeprinzip bei Uranwaffen

138 Staaten stimmten im Ersten Ausschuss der UN-Generalversammlung für eine Resolution, die im Umgang mit der Uranwaffen-Thematik die Beachtung des Vorsorge- oder Vorsichtsprinzips fordert.

Erklärung der Internationalen Koalition zur Ächtung von Uranwaffen (ICBUW)

Der Erste Ausschuss der UN-Generalversammlung hat die vierte und bislang weitreichendste Resolution zu DU-Waffen angenommen.

Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Zivilgesellschaft - darunter IPPNW, ICBUW, IALANA -  und der deutschen Politik haben  die Bundesregierung Ende Oktober 2012 aufgefordert, dem in der UN-Generalversammlung eingebrachten Resolutionsentwurf zum Thema Uranmunition zuzustimmen. Darin findet sich zum ersten Mal die Forderung nach dem Vorsorgeprinzip. Angewandt auf uranhaltige Waffen müsste der Verwender deren Ungefährlichkeit für Umwelt und Zivilbevölkerung vor einem Einsatz nachweisen.

Staatsanwalt Fiordalisi erhebt Anklage wegen  schwerer   Umweltverbrechen - Presseerklärung vom 30.08.2012

Wie die am 26.8.2012 ausgestrahlte ZDF-Dokumentation „Sardiniens tödliches Geheimnis“ belegt, finden seit Jahrzehnten auf dem größten NATO-Übungsplatz in Europa Umweltzerstörungen riesigen Ausmaßes statt. Durch Waffentests und die Vernichtung nicht verbrauchter Munitionsbestände wird die Umwelt mit Schwermetallen und anderen Giften verseucht. Es kommt zu erheblichen Belastungen und Schädigungen mit gravierenden Konsequenzen für Mensch und Tier.

Spätfolgen der US-Operation "Phantom Fury" im Irak: Leukämie, Mißbildungen, beschädigtes Erbgut

Von Karlos Zurutuza, Falludscha (IPS)  aus: junge Welt, Montag, 23. April 2012


Nadim Al-Hadidi hat aufgehört, die schwer mißgebildeten Neugeborenen zu zählen, die Eltern ins Hospital im irakischen Falludscha bringen. »Allein im Januar hatten wir 672 derartige Fälle«, berichtet der Krankenhaussprecher. »Wir wissen aber, daß es viel mehr sind. Die Eltern schweigen aus Scham, und wenn die Kinder sterben, werden sie in aller Heimlichkeit begraben.« Hadidi projiziert an die Wand seines Büros Bilder seiner Patienten, die sich kaum ertragen lassen: Babys ohne Gliedmaßen, ohne Gehirn, ohne Augen oder mit inneren Organen, die offenliegen. »Die Eltern schwanken zwischen Schuld und Scham und glauben, mit ihnen selbst stimme etwas nicht«, erklärt der Arzt. »Ihnen ist auch nicht geholfen, wenn Gemeindeälteste ihnen einreden wollen, dies sei eine Strafe Gottes.«

Für den Mediziner steht fest, wer diese Katastrophe zu verantworten hat:

Auf Sardinien wurde das NATO-Militärgelände von Quirra vermutlich zur Erprobung von Munition mit abgereichertem Uran genutzt; es gibt eine signifikante Erhöhung von Krebsfällen unter Soldaten und Anwohnern.

Ein Beitrag von Aureliana Sorrento aus SWR2 -Wissen vom 13.4.2012

sardinien (pdf)

Interview mit "Neues Deutschland" vom 22.02.2012

Manfred Mohr ist Professor für Völkerrecht und arbeitete ab den 1970er Jahren zum humanitären Völkerrecht, unter anderem an der Humboldt-Universität Berlin. Der Vorruheständler ist langjährig aktiv bei den Juristen und Juristinnen gegen atomare, biologische und chemische Waffen (IALANA) und Mitglied im Vorstand der Internationalen Koalition für die Ächtung von Uranwaffen (ICBUW)[1], der rund 150 Institutionen und Gruppen in 30 Ländern angehören.

nd: Wann und wie begannen Sie, sich gegen Uranwaffen zu engagieren?

Der am 09. Februar 2005 im Auftrag von IALANA und IPPNW Deutschland verfasste Entwurf von M. Mohr und A. Samsel stellt einen Vertragsentwurf und eine Diskussionsgrundlage über das Verbot der Entwicklung und Herstellung, der Lagerung, der Weitergabe und des Einsatzes von Uranwaffen und ihre Vernichtung dar.

Der Entwurf als Download (PDF-Dokument)

Kurzfassung des Entwurfs (PDF-Dokument)

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