Von Kathrin Vogler in junge Welt vom 26.3.2021

Die Bundesregierung hat in Afghanistan seit 2001 geschmeidig jede Wendung der US-Interventionspolitik nachvollzogen. Die Entscheidung, die USA nach »9/11« auf ihrem Rachefeldzug am Hindukusch zu begleiten, hat die tiefgreifende Militarisierung der deutschen Außenpolitik vorangetrieben. Damals folgte die Bundesregierung dem Schlachtruf der USA: »Der Einsatz militärischer Mittel ist unverzichtbar, um die terroristische Bedrohung zu bekämpfen und eine Wiederholung von Angriffen wie am 11. September 2001 nach Möglichkeit auszuschließen.«
Und noch heute, fast 20 Jahre später und unbeeindruckt von vielen bitteren Erfahrungen, wiederholt Außenminister Heiko Maas (SPD) das damalige Narrativ: »Von Afghanistan darf nie wieder eine Bedrohung für unsere Sicherheit ausgehen.« Als klar wurde, dass dieser Waffengang nicht wie erwartet schnell zu Ende sein würde, musste eine Argumentation her, die nahelegte, dass ein militärischer Sieg möglich sei und auf die Verheerungen des Krieges eine Zeit des Wiederaufbaus folgen würde….
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