Eigentlich wird die Zivilbevölkerung seit der Gültigkeit der UNO-Charta unter besonderen Schutz gestellt. Tatsächlich aber gerät sie immer mehr in den Fokus von Staaten, welche durch Besatzung, Angriffskriege, Erpressung und Nötigung versuchen, die Politik eines anderen Landes zu bestimmen

von Jochen Mitschka in rubikon vom 5.7.19

Denn selbst ohne Rückhalt in der jeweiligen Bevölkerung haben es die Angreifer leicht, mit ihren deutlich überlegenen Waffen und Technologien, Regierungen zu stürzen und ihnen genehme Regime zu installieren. Nun wird zunehmend auch wieder der Hunger zur Waffe, eben wie zur Zeit des Mittelalters, als Armeen fremde Städte belagerten.

Die Kriegsstrategien des Mittelalters scheinen endgültig wieder in der Neuzeit angekommen zu sein, beispielsweise wenn Israel nur so viele Lebensmittelimporte nach Gaza zulässt, dass die Menschen gerade noch nicht verhungern, und große Teile der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche Gazas mit Chemikalien verseuchen. Wenn Saudi Arabien mit Hilfe Großbritanniens und der USA eine Blockade über den Jemen verhängt, durch die bis heute mindestens 85.000 Kinder durch Mangelernährung starben. Wenn die ehemalige Außenministerin Madeleine Albright bedauert, dass 500.000 Kinder durch die Sanktionen gegen den Irak starben, aber meint, dass es „das wert gewesen wäre“. Und genauso ist es nun wieder in Syrien.

Zwar betont Deutschland gerne, wie human die Aufnahme und großzügige Versorgung von Flüchtlingen wäre, die in der Lage gewesen waren, 4000 bis 8000 Dollar für eine Schlepperorganisation aufzubringen. Gleichzeitig hält die Regierung jedoch Sanktionen aufrecht, welche nach Angaben eines UNO-Reports „tödlich“ sind. Damit nicht genug, nun haben US-Politiker ganz offiziell Weizen als Waffe anerkannt.

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