Der britische Intellektuelle Tariq Ali spricht über den Fall Assange und die Kriege der USA (auf einer Veranstaltung in London am 4.2.20) – dt. Übersetzung

aus presenza vom 27.3.2020 https://www.pressenza.com/de/2020/03/der-fall-von-julian-assange-us-kriegsverbrechen/

Moderatorin:Ich stelle Ihnen jetzt einen der führenden Vertreter der Linken vor. Er ist seit vielen Jahren politischer Aktivist, Schriftsteller, Journalist, Historiker, Filmemacher und öffentlicher Intellektueller und hat über zwei Dutzend Bücher über Weltgeschichte und Politik, sieben Romane sowie Theaterstücke und Filmdrehbücher geschrieben. Außerdem ist er Mitherausgeber der Zeitschrift ​New Left Review​. Tariq Ali.

Tariq Ali (TA):Heute heißt es ja allenthalben, Julian Assange sei gar kein Journalist. Dahinter steht die Behauptung, „wir“ würden ihn verteidigen, wenn er ein kritischer Journalist wäre. Nun, wir wissen, wer die Leute sind, die das sagen. Und ich möchte diesen Leuten gern eine Frage stellen. Haben Sie den Chefkorrespondenten von Al-Jazeera zu Beginn des Irakkriegs verteidigt? Er ging in den Irak, um für Al-Jazeera über den Krieg zu berichten und wurde vonden USA mit einer Drohne getötet. Das geschah, nachdem der Stationschef von Al-Jazeera in Katar, von wo viele der US-Flugzeuge starteten, den Vereinigten Staaten öffentlich wie nicht-öffentlich mitgeteilt hatte: „Hier ist unser Büro im Irak. Dies sind unsere Journalisten,die über den Krieg berichten werden. Stellen Sie bitte sicher, dass Sie sie nicht versehentlich bombardieren!“ Noch in der allerersten Woche des Krieges wurde das Al-Jazeera-Büro imIrak Ziel eines Angriffs, bei dem der Chefkorrespondent des Senders getötet wurde. Er ​war ein Journalist.

 

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USA gegen Julian Assange: Der Whistleblower als Staatsfeind

von Daniel Leisegang in „blätter“ , Heft April 2020

Nach mehrjähriger Belagerung kommt es nun zum großen Showdown: Am 24. Februar begann in London der Auslieferungsprozess gegen Julian Assange. Das Verfahren entscheidet nicht nur darüber, ob die britischen Behörden den Wikileaks-Gründer an die USA übergeben müssen, sondern es verhandelt implizit auch den Status all derer, die Fehlverhalten von Unternehmen, Behörden und Regierungen aufdecken. Damit aber kommt dem Prozess richtungsweisende Bedeutung zu.

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